Auf Reisen Schlaubetal

In der Wildnis

Coronajahr 1: 2020. Katja und ich wollten eigentlich unseren ersten Abenteuerurlaub im Elbsandsteingebirge verbringen, wir hatten uns voll drauf gefreut. Ab März beobachteten wir gespannt die Inzidenzen und schnell wurde klar: no Chance, Sachsen ging voll ab.

Unseren Urlaub wollten wir uns trotzdem nicht nehmen lassen. Wir wollten in dieser Kombi (Katja, Miriam, Meiqju und Eddie – Marun durfte bei meinen Eltern urlauben, weil die Tour zu anstrengend für ihn gewesen wäre) zum ersten Mal losziehen, in unseren damals noch rudimentären Minicampern: Ich mit meinem miniausgebauten Skoda-Roomster, mit Vorzelt. Katja mit ihrem unausgebauten Caddy aber improvisiert mit Übernachtungsmöglichkeit.

Und so suchten wir kurzfristig nach anderen Abenteuerorten in Deutschland. Und fanden: Das Schlaubetal und einen Parkplatz, an dem wir glaubten, gefahrlos 10 Tage stehen zu können. Eine gute Gelegenheit, meinen alten Freund Timothy mal wieder zu sehen, der samt Familie fast direkt auf dem Hinweg lag. Und davor noch der Vater von Katja. Also mal los!

Ein vorerst letztes Mal in einem warmen Zimmer schlafen, und vorher aber vor allem schon mal den Abend spielend verbringen – herrlich, der Urlaub begann schon mal prächtig! Allerdings: mein toller kleiner Roomster zeigte Schwächen, die keiner vor einem Urlaub braucht: Auf die Autobahn fahren und dann auf der Auffahrtspur geht der Motor aus….

Nach einem schönen Abend und einen Spaziergang in Katjas alter Heimat fuhren wir weiter, auf zu Tim. Wir hatten uns seit Jahren nicht mehr gesehen und so war ich gespannt, ihn und sein „neues“ Leben wiederzusehen! Es wurde ein wundervoller Abend, trotz ADAC Notruf: Erstaunlich, wir waren voll im Off aber der „gelbe Engel“ war innerhalb von 45 Minuten da. (Kein dramatisches Problem, ich konnte weiterfahren.)

Am nächsten Tag gings weiter, nun zu unserem Endziel, das Schlaubetal. Auf der Straße, die durch das Tal führt, fanden wir 2 Parkplätze. Der eine davon war perfekt: komplett umzäunt und direkt an einem See! Als wir ankamen und uns so zurechtparkten, glücklich über unseren tollen Urlaubsstandort, gabs noch 2 andere Parker. Es wurde ein schöner Nachmittag, wir – als auswärtige Hamburger, was uns eher in Coronazeiten mit „Urlaubsreisesperre“ etwas unangenehm war – wurden herzlich begrüßt, inklusive Kuchen.

Den Abend hatten wir „unseren“ kostenlosen Standort allein für uns. Da wir quasi verbotenerweise auf einem Wanderparkplatz standen und wir nicht groß auffallen wollten (äh, ja, fast nicht möglich mit einem Appenzeller Sennenhund und einem Cattle Dog 😉) bauten wir natürlich keine Vorzelte auf: Wir hatten nur für den Regen-Notfall ein kleines Zeltdreieck mit. Und so bauten wir Abends schnell unsere kleinen hübschen Minitisch auf, die beiden Stühle und verrückten alles der Sonne nach – die wir in den 10 Tagen Abends reichlich hatten…. So wanderten wir also Stunde um Stunde auf unserem Parkplatz und hatten viel Spaß 😊

Das Schlaubetal ist ein wunderschönes Naturwanderfleckchen, welches wir in unserem Urlaub nach und nach für uns entdeckten. Und zwar wunderbar einsam – aufgrund von Corona waren wir dort fast alleine. Morgens kamen immer wieder ein paar Anwohner, zum Schwimmen, im See (dito wir, ein Traum). Tagsüber der eine oder andere… und Abends wurden wir überrascht von Waschbären. Okay, ich gebe zu: Wir waren etwas beunruhigt, als uns zwei leuchtende Augen anblickten, als wir aufgrund der Geräuschkulisse die Taschenlampe rausholten um nachzuschauen… aber eigentlich war der Urlaub genau das, was wir wollten: Ein Abenteuerurlaub par Excellence!

Am vorletzten Tag begegneten wir dann doch noch Wanderern. Sie liefen morgens vor uns los, dann holten wir sie ein, verloren sie wieder… und auf dem Rückweg fanden wir sie gemütlich in einer offenen Wanderhütte sitzen und pausieren. Nach all der Corona-Rückzugsnummer war es für alle eine Wohltat, einfach mal wieder Menschen kennenzulernen und so packten wir die Stullen aus und verbrachten eine gemütliche Pause zusammen. Sie erzählten uns mit großen Augen, dass sie auf der Insel waren (die wir ausgelassen hatten), dort gab es doch tatsächlich ein Restaurant, grad wieder offen! Und so wanderten wir den letzten Tag die Tour nochmal, diesmal mit Inselbesuch und genossen das erste Mal seit 3 Monaten ein gepflegtes Pils mit Seeblick…

Nach 10 Tagen machten wir uns auf den Rückweg und noch einen Abstecher zum Schloss Rheinsberg in Brandenburg. Auch dort fanden wir eine guten Parkplatz, auf dem man auch campen durfte. Neben fetten Wohnmobilen stehend stellten wir fest: Wir mit unseren kleinen Minivans sind wohl eher die wenigen, die eigentlich immer draußen sind (ist ja auch kein Platz im Minicamper, außer zum Schlafen 😉) und waren darüber glücklich. Auch wenn es beim Regenschauer hieß: Schnell alles unters Auto verstauen und in den Roomster verziehen… und dann halt wieder raus. Hier haben sich definitiv die Lockydogs-Decken bewiesen, die wasserabweisend sind und eigentlich für meinen Hund als Unterlage im Auto gedacht waren – damit Meiqju nicht immer meinen Schlafplatz voll“saut“. Doppelfunktion finde ich persönlich ja immer mega 😉

Der Start war gemacht, unter widrigsten Umständen mit unseren beiden kleinen mehr oder weniger gut ausgestatteten Minicampern in Urlaub fahren… und dann: dann kam das Elbsandgebirge doch noch, als die Inzidenz dann mal runterging! Unser erster Wanderurlaub hat alle Erwartungen erfüllt und kaum zu Hause freuten wir uns schon auf den nächsten! Hier sind einige der Touren, die wir unterwegs und im Schlaubetal gemacht haben:

Schlaubetal statt Elbsandstein
Elbsandsteingebirge

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