Campervan DIY

Zweifarbig Filzen

Caddyausbau

Ich hatte mich total auf das Filzen der Innenverkleidung gefreut, aber zugegeben: Es war eine Heidenarbeit und es hat keinen Spaß gemacht 😉 Schon die Vorbereitung gestaltete sich mühsam. Für Verkleidungs-Filzen gibt es ganz bestimmtes Filz, dieses ist dehnbar und nennt sich zum Beispiel „4-Wege-Filz“ oder „Superflex“ oder „dehnbares Velours“. Es gibt selbstklebendes Filz und eines, welches man via Sprühkleber anbringt.

Ich wollte eigentlich in der unteren Hälfte ein schönes dunkles Braun verwenden und im oberen Bereich ein Passendes Beige. Leider gibt es das Filz vor allem in der Standartfarbe Grau in diversen Schattierungen. Aber zumindest bei Beige wurde ich nach längerer Zeit fündig. Nach unzähligen Recherchen hatte ich mich außerdem gegen den selbstklebenden Filz entschieden.

Mein Filz bestellte ich bei Campermeyer. Im Shop gibt es das Filz gleich als komplettes Rund-um-sorglos-Paket, mit dem entsprechendem Zubehör (Teppichmesser und Ersatzklingen, Hakenskalpellklinge, lange Clips, massig Sprühkleber). Das ist eine feine Sache, weil man sich um fast nix kümmern muss. Empfehlen kann ich ein weiteres zusätzliches Paket Ersatzklingen für das Teppichmesser. Die Hakenskalpellklinge habe ich nicht benutzt: Sie wäre auf jeden Fall sinnvoll gewesen, aber ich hatte ihre Anwesenheit im Aktionsstress tatsächlich vergessen.

Vor dem Filzen: unbedingt Anleitungen schauen

Vor dem Loslegen habe ich mir mehrmals Videoanleitungen auf YouTube angeschaut, unter anderem von Freundship. Solltest Du die Möglichkeit haben, in einer Halle zu filzen, dann nutze sie 😉 Ich habe den ersten Teil des Wagens draußen in der Sackgasse vor der Haustür ausgebaut und Filzen ist bei Wind und Wetter eher schwierig, vor allem, wenn man man alleine verklebt. Den Innenraum habe ich in mehreren Teilen gefilzt. Die Flächen teilte ich dafür in „obere Hälfte“ (beige) und „untere Hälfte“ (dunkelgrau) sowie in „hinten“ (Heck, Caddyhecksäule bis A-Säule), „vorne“ (A-Säule bis Beginn Verkleidung Fahrgastraum), Schiebetüren, Heckklappe, Abdeckungsflächen Hohlräume und Himmel auf. Mit Kreide kann man die ausgemessene Fläche + etwas Stoffzugabe gut einzeichnen.

Achtung hier: Der Filz sieht rückseitig wie vorderseitig gleich aus – die Rückseite ist nur etwas glatter! Mir ist dadurch direkt ein Fehler bei der Heckklappe passiert. Ich hatte die falsche Filzseite besprüht. Das Filz klebte schon, ich konnte grade eben noch rechtzeitig wieder alles abziehen. Die Rückstände vom Sprühkleber auf dem Blech habe ich partout nicht abbekommen… nach stundenlangen Versuchen habe ich es aufgegeben und den neu zugeschnittenen Filz mit der richtigen Seite einfach drüber geklebt.

Vor dem Filzen nicht vergessen, die Fenster mit Zeitungspapiert abzukleben! Denn man besprüht nicht nur den Filz sondern auch die zu beklebende Fläche. Hilfreich ist dabei auch ein größerer aber noch händelbarer Karton in der einen Hand, um damit flexibel abdecken und vor Sprühnebel schützen zu können. Eine echte Herausforderung war die Heckklappe. Auch das Ausschneiden des Filzes über den Fenstern mit dem Cutter ist nicht ganz einfach. Da darf man nicht zimperlich sein, mit dem Blech oder Glas da drunter 😉

In die Abdeckungen muss man nach dem Filzen die vorhandenen Befestigungslöcher wieder frei schneiden. Dies geht recht einfach mit einem Lötkolben: Durch die Hitze werden die Filzränder außerdem gut verklebt! Die Befestigungs-Nuppsies (Clips) wieder anzubringen ist recht mühsam. Man verwendet dafür die mitgelieferten: Sie sind erstens in der Farbe des Filzes und zweitens etwas länger als die Originalen. Sie können auch ein bisschen was ab, wenn man, wie ich, mit dem Hammer draufhauen muss, um sie reinzubekommen 😉

Dämmen und Bodenplatte
Regal im Auszug

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