Campervan DIY

Maddy Caddy Ausbau

Postcadde

Schon immer wollte ich mir meinen eigenen Camper ausbauen… vielleicht, weil ich mit einem Bulli, Ford Transit Campervan und einem Wohnwagen aufgewachsen bin. Aufgeschoben war nicht aufgehoben! Mit meinem alten Volvokombi war ich – unausgebaut – viel mit meinem verstorbenen Appenzeller Marun unterwegs, vor allem an der Küste und in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Volvo kam ein alter Golf, der nicht zum Ausbau taugte. Da ich viel auf Hundesporturnieren unterwegs war und Zelten definitiv nix für mich ist, durfte ich dafür den Bulli eines Freundes nutzen… Dann gab mein Golf den Geist auf und ich kaufte einen gebrauchten Skoda Roomster, den ich rudimentär umbaute, für mich, Marun und meiner jungen Appenzellerin Meiqju. Es funktionierte ganz gut und unsere erste Wanderreise ins Schlaubetal, 2021, sollte auch ein vanlife-Test werden.

Nach unserer Schlaubetalreise war ich Feuer und Flamme und wollte mir meinen Traum vom richtig ausgebauten Minicamper erfüllen. Ein Caddy sollte es werden: Ich brauchte ein alltagsfähiges Auto, das ich ausbauen konnte und trotzdem auch noch einen Parkplatz finde, in der Stadt! Das gesparte Geld wollte ich vor allem in den Ausbau stecken und so suchte ich nach einem günstigen Exemplar. Im Oktober wurde ich fündig: In Bayern holte ich mir einen Ex-Post-Caddy.

Der Camperausbau: Vorarbeiten

Das Wichtigste für den Ausbau waren die Vorarbeiten. Wenn Du Dir einen Minicamper bauen möchtest, solltest Du Dir über folgendes grundlegend Gedanken machen:

  • Was soll der Minicamper erfüllen? Möchtest Du ein Alltagsauto, mit dem Du auch mal einen Wochenendtripp machen kannst? Möchtest Du mehrere Monate unterwegs sein? Und dann eher im Kühlen oder im Warmen? Stehst Du auf Campingplätzen und hast Zugang zu Strom oder möchtest Du autark stehen können?
  • Möchtest Du einen mobilen Ausbau, den Du für Deine Touren schnell einbaust – oder lieber einen festen?
  • Wieviel Personen und Hunde sollen sich im Minicamper wohlfühlen? Was für einen Platzbedarf hast Du / habt Ihr?
  • Was benötigst Du: Wasser im Auto? Eine Toilette, eine Duschmöglichkeit? Kochen und Grillen? Wenn ja: mit Gas? Mit Spiritus?
  • Was soll alles in Dein Auto transportiert werden? Vergiss nicht die vielen Kleinigkeiten, die alle einen Platz brauchen… kleine Powerbanks, Leuchtmittel, Kerzen… Vorzelt, Batterie, Kühlbox… Notebook, Lesestoff, Schreibutensilien… Pütt un Pann.
  • Welches Auto entspricht Deinen Wunschvorstellungen?
  • Wo brauchst Du Unterstützung, hast Du diese oder kannst Du diese organisieren? (Ich bin froh, dass mein Lieblingsonkel Schrauber ist 😉 )
  • Wieviel Geld hast Du zur Verfügung und wieviel Zeit?

Hast Du diese Fragen beantwortet und ein passendes Auto ausgesucht, gehts ans Planen des Ausbaus und der Materialien, die Du verwenden möchtest. Es gibt wahnsinnig viele gute Foren, in denen Du viele Inspirationen und Anleitungen findest – egal ob für den Ausbau selbst oder die Elektronik. Manchmal reichen auch Standartausbauten, die allerdings recht teuer sind. Diese kann man aber auch mit ein bisschen Geschick nachbauen.

In meinem Falle sollte es etwas individuelles werden. In meinen Minicamper sollten es 2 mittelgroße Hunde und ich gemütlich haben. Ich nutze den Caddy im Alltag, um zum Hundeplatz oder meinen Eltern zu fahren. Auf den Hundesportturnieren wollte ich darin übernachten. Und ich wollte mit „Maddy“ auf mehrwöchige Reisen gehen – Sowohl in den Norden als auch in den Süden. Eine Mischung aus Freistehen und Campingplatz.

Schritt 1 im Camperausbau: Ideen sammeln

Ich habe mir erstmal Inspiration geholt, auf Pinterest, in Blogs und in Facebook-Foren. Und natürlich habe ich in jeden ausgebauten Camper reingeguckt, der mir über den Weg lief 😉 Wie kann ich den Caddy so ausbauen, dass er alle meine Ansprüche erfüllt? Ich wollte einen festen Ausbau, den ich aber möglichst mobil nutzen wollte. Im Roomster musste ich vor jeder Reise den halben Wagen ausräumen und entsprechend neu einräumen: Dazu hatte ich keine Lust mehr. Aber wie baue ich ein Bett, das breit genug für mich und meine Hunde ist – wenn ich verreise – und mir aber im Alltag nicht den Platz vergeudet? Wo packe ich all die Reisesachen hin, ohne dass sie mich im Alltag (und im Urlaub) nerven und ich noch genug Platz für Einkäufe habe? Wie bringe ich zwei Hunde unter, so dass sie genug Platz während der Fahrt haben und möglichst noch irgendwie gesichert sind?

Ich habe wahnsinnig viele Skizzen erstellt – als auch gelernte Kommunikationsdesignerin fiel mir das nicht schwer und machte Spaß. Grundlage dafür waren technische Zeichnungen aus dem Internet, so hatte ich gleich die richtigen Maße.

Schritt 2: Wissen sammeln

Nachdem ich schon mal eine Vorstellung hatte, wie ich den Camper gestalten wollte, ging es ans parallel ans Wissen sammeln. Wie und womit dämmt man ein Auto, wieviel brauche ich von dem Zeugs, muss ich auch entdröhnen? Ich hatte mich fürs Filzen entschieden: Da ich ein Nutzfahrzeug kaufen wollte (bessere Platzausnutzung und günstiger) hatte ich keine Verkleidung, musste die also selber machen. Im Zuge dessen habe ich mir auch Gedanken über das Material für den Ausbau gemacht. Viele nehmen normales Holz. Ich entschied mich für Queenply Holz: Das ist zwar deutlich teurer, splittert jedoch nicht bei einem Aufprall. Für mich ein wichtiger Sicherheitsaspekt, da meine Hunde nicht in einer Box transportiert werden. Zudem ist das Queenply leichter und stabiler als andere Platten.

Schritt 1 und 2 liefen parallel über einen Zeitraum von konkret 6 Monaten. Da ich mich aber schon länger mit dem geträumten Ausbau generell beschäftige war ich schon vorher neugierig und sammelte seit mindestens 2018 alles, was mir zum Thema Ausbau Sinnvolles über den Weg lief.

Schritt 3: Planen und Material konkretisieren

Zeitplanung, Einkaufsliste… Ich plante meinen Urlaub und den Autokauf und machte mich schlau, wo ich das Holz herbekomme und die Schrauben (man muss ja nicht alles neu kaufen). Und da man im Oktober in Hamburg wettertechnisch nicht auf der sonnigen Seite steht, brauchte ich einen möglichen Ausweichort in einer Halle, der nicht mein Budget sprengte. Das hat sich als besonders wertvoll erwiesen: Die erste Woche konnte ich draußen in meiner Straße ausbauen – bei Wind aber noch keinem Regen. In der zweiten Woche wurde es sehr ungemütlich und ich musste mit dem Camper in die Halle ziehen. Apropro Einkaufsliste: Wenn Du Material bestellen willst, google mal, ob es auf irgendeinem Blog vielleicht einen Coupon gibt! Nicht selten kannst Du 5 bis 10% sparen.

Schritt 4: Von der Theorie in die Praxis

Dein Auto ist da! Jetzt geht’s an die praktische Umsetzung. Nochmal alles in Ruhe nachmessen, im Auto sitzen, sich alles nochmal in Echt vorstellen. Passt alles, was Du geplant hast oder nimmst Du Änderungen vor? In meinem Fall gings nach dem Ausmessen erst mal ans Entdröhnen und Dämmen.

Ich habe Dir die einzelnen Ausbau-Schritte häppchenweise aufbereitet (das Buffett ist noch nicht vollständig geschrieben ;)

> Dämmung und Boden
> Filzen
> Doppelter Boden
> Das Bett
> Auszugsregal
> Schrank

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> Über uns: Auf diesen Seiten erfährst Du mehr über Mich, Katja und unsere Hunde Marun, Meiqju, Eddy und Freda

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Schritt 5: Möbel bauen

Der Möbelbau. Eigentlich ist Schritt 5 der Einbau und das Verlegen von Kabeln. Da ich mich jedoch für eine große Powerbank entschieden hatte, fiel der Schritt aus. Stattdessen bastelte ich mir improvisiert Schlaf- und Wohnsituation: Ich wollte einen doppelten Boden, in dem ich all den Kram organisiert unterbringen kann. Darauf ein Bett und einen Schrank. In den doppelten Boden sollte ein nicht so hoher Auszug für die entweder Hundesachen oder Teile der Reisesachen. Unters Bett sollte ein hoher Auszug, indem ich die Küche unterbringen wollte. Auf dem Bett wollte ich sitzen und schlafen können, es sollte groß genug für mich und die Hunde sein, aber im Alltag nicht zuviel Platz wegnehmen.

Für ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen helfen Schablonen aus Kartons. Schritt 5 habe ich in mehrere Phasen aufgeteilt und das war gut so: Nachdem Boden, Auszüge und Bett gebaut waren, habe ich meine Pläne für die Küche und den Schrank noch einmal angepasst, nachdem ich mit dem Phase 1 Caddy unterwegs war. In der Praxis hat sich herausgestellt, das zum Beispiel die Powerbank doch woanders hin muss, da ich meine Klamotten nicht in einer Reisetasche lassen sondern doch im Schrank unterbringen wollte.

Schritt 6: Deko

Deko. Zugegeben, zwischendurch musste ich mich auch schon mal ein bisschen schönes kaufen, für Maddy… Aber das richtige Hübschmachen kommt eigentlich erst gegen Ausbauende.

Bisher ist mein Minicamper in Phase 1 ausgebaut. Ostern 2022 werde ich die Küche einbauen (Phase 2) und den Schrank (Phase 3) – sofern das Wetter mich lässt 🙂 Im Laufe des Sommers kommt dann noch zusätzlich Phase 4: Maddy hat ein paar Rostschäden.

Doppelter Boden

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